Wir fahren mit unserer Serie aus Interviews mit Community-Streamern fort und veröffentlichen ein Interview mit KittenCatNoodle, die nicht nur als Streamerin sondern auch als Erstellerin von Videos zur Hintergrundgeschichte von Path of Exile bekannt ist.

Hallo KittenCatNoodle, danke, dass du bei diesem Interview mitmachst! Stelle dich doch bitte vor.

Hey! Vielen Dank für diese Möglichkeit! Ich bin KittenCatNoodle, aber ihr könnt Noodle zu mir sagen. Der Name ist ein Wortspiel mit “whole kit and kaboodle” (eine “Sammlung von Dingen” oder “alles/alle”), die KittenCatNoodle. Ich bin mit Nintendo-Spielen aufgewachsen, hauptsächlich mit allen Zelda-Spielen und insbesondere Majoras Maske. Ich bin ein echter Fan von großartigen Geschichten in Spielen, wie z.B. in Witcher, Divinity und natürlich Path of Exile. Ich bin im Bundesstaat Washington aufgewachsen und lebe jetzt in Oregon den Traum von der nerdigen Katzen-Lady, die den ganzen Tag Videospiele zocken darf.

Wie lange streamst du schon? Wie hast du damit angefangen?

Ich streame jetzt seit etwas über 4 Jahren! Das ist schon ganz schön verrückt. Ich bin dazu gekommen, weil ich eine RL-Freundin hatte, die streamte. Ich wusste am Anfang nicht, was das war, aber als ich einmal bei ihr war um abzuhängen und Spiele zu spielen fragte sie mich, ob es mir etwas ausmachen würde, wenn sie streamte. Es hat total Spaß gemacht, ich fand die Interaktion toll und ein paar Monate später fasste ich den Entschluß, es auch einmal auszuprobieren. Ich habe mit Retrospielen und ein paar Bastelsachen angefangen. Ich mag es sehr, in der Öffentlichkeit zu reden. Ich wollte immer mal TED Talks machen. So bin ich einfach. Streaming war diese aufregende Kombination aus Videospielen, mit denen ich mich ohnehin in meiner Freizeit beschäftigte und der Möglichkeit “aufzutreten” und Leute zu treffen.

Was erwartet die Leute in deinem Stream? Was für einen Zeitplan hast du?

In meinem Stream geht es hauptsächlich um die Interaktion der Community. Ich beantworte immer gerne Fragen zur Hintergrundgeschichte, Builds, einfach allem. Ich mag es, merkwürdige Builds zu spielen und während des Spiels die Grenzen von Nicht-Meta-Fertigkeiten und -Gegenständen auszuloten, aber auch dabei liegt der Fokus darauf, Spaß zu haben und mit den Leuten zu chatten. Ich denke, wir haben eine wirklich lustige und unterstützende Community aufgebaut. Tatsächlich streamen zwei meiner Freunde, AphelionPoE und Arkaynan, die in meinen Streams abhingen, nun selbst PoE!

Ich starte meinen Stream um 17:00 Uhr PST, normalerweise an 3 bis 5 Tagen pro Woche und meistens von Montag bis Mittwoch. Neben dem Streamen arbeite ich noch in Teilzeit und mache noch die Videos, mein Zeitplan ist also ein bisschen verrückt. Donnerstags bin ich nicht anzutreffen. Genauer kann ich meinen Zeitplan nicht vorhersagen.

In der Community bist du als die Erstellerin von Videos zur Hintergrundgeschichte von Path of Exile sehr bekannt. Woher kam der Anstoß, so eine Serie zu machen?

In den ersten beiden Jahren meines Streams spielte ich das Spiel so, wie es wohl die meisten Leute machen - ich arbeitete mich durch den Inhalt. Manchmal, wenn ich hier und da Stücke der Dialoge las und mir etwas komisch vorkam, fragte ich “um was geht es da?” im Chat. Und ich wurde jedesmal aufgefordert, doch bitte mal die Hintergrundgeschichte zu lesen und das Spiel mit dem Fokus auf die Geschichte durchzuspielen. Das habe ich getan und mein Interesse, mehr zu lernen, war geweckt. Es gab so viele verrückte Wendungen und Zusammenhänge, die mir vorher nie aufgefallen waren oder die ich nie verstanden hatte bevor ich mir die Zeit nahm, langsamer vorzugehen und tatsächlich alle Dialoge und alle Geschichten in den Gebieten des Spiels zu lesen.

Ich habe nach Videos zur Geschichte gesucht, aber ich habe nicht viele gefunden und die, die es gab, gingen nicht so sehr in die Tiefe, wie ich es mir gewünscht hätte. Wenn ich mich schon auf etwas stürze, dann mit Vollgas. Ich will so viele Informationen wie möglich über eine gute Geschichte haben. Für mich ist die Welt von PoE zu groß, als dass man die ganze “Geschichte” in nur einem Video abhandeln und ihr dabei gerecht werden könnte. Ich entschied mich dafür, meine eigene Serie zu machen, aus persönlichem Interesse und um diese Lücke zu füllen, die ich gefunden hatte.

Wieviel Zeit benötigst du typischerweise für ein Video, von der Planung über das Schreiben des Scripts bis zum letzten Schliff?

Das kommt wirklich auf das Video an! Inzwischen kann ich auf eine Menge Material zurückgreifen, aber wenn ich für ein Video neue Aufnahmen machen muss, dann kann es viel länger dauern. Ich würde sagen, ich brauche ungefähr 10-20 Stunden für das Konzept und das Schreiben des Scripts, und für das Editieren des Videos kommen noch einmal 15-40 Stunden dazu. Also kann der Aufwand irgendwo zwischen 30-80 Stunden liegen. Wenn ich mich direkt auf Spieldialogue oder Texte auf Gegenständen beziehen kann, dann ist es einfacher. Den Kopf darüber zerbrechen, wo ich Aufnahmen herbekomme muss ich mir bei den Teilen, in denen es um Hypothesen oder Erklärungen geht!

Was ist der anspruchsvollste Teil bei der Erstellung dieser Videos?

Naja, die ersten Videos waren ziemlich selbsterklärend, weil es dabei um das Durchspielen der Akte ging. Danach nahm ich Ligen oder Leute in Angriff, die mich am meisten interessierten. Aber es kommt auch vor, dass ich ein Thema besprechen möchte zu dem ich keine Aufnahmen habe und nicht genug Referenzmaterial finden kann. Das war insbesondere bei Synthesis der Fall. Ich würde sagen, der anspruchsvollste Teil ist, Themen zu finden, zu denen ich genug Informationen finden kann um sie auf fesselnde Art und Weise präsentieren zu können und aber auch ausreichend Referenzmaterial zu haben, um tatsächlich ein Video machen zu können.

Außerdem gibt es so viele Querverweise in der Geschichte. So hat zum Beispiel Akt 3 seine eigene Geschichte, enthält aber gleichzeitig eine riesige Menge an Hintergrundinformationen. Man erfährt mehr über die “Rebellion der Reinheit”, die Hauptcharaktere und wie sie zur letzten Katastrophe geführt hat. Dann fängt man an, über den Untergang der Vaal und diese Katastrophe nachzudenken und die Beziehung zwischen Malachai und Doryani. Das führt einen dann zu der Verbindung zwischen den Machtgemmen, der Bestie und unserer eigenen Reise durch das Spiel. Irgendwann fragt man sich, “wer ist Grigor?”. Und dann muss man über die Ezomyten reden. Lineare Geschichten zu kreieren und zu entscheiden, welchen Inhalt ein Video hat ist schwierig, wenn es so viele interessante, verwandte Themen gibt, in die man abschweifen könnte. Ich muss mich viel selbst editieren, damit ich eine zusammenhängende Geschichte erzähle, die einen logischen Aufbau hat und damit ich nicht der Versuchung erliege, jede einzelne Verbindung zu anderen Teilen der Überlieferung zu erklären. Trotzdem werden meine Videos immer lang!

Wann hast du mit Path of Exile angefangen?

Als ich mit dem Streamen angefangen habe, hat ein Freund mich zu Diablo 3 gebracht. Ich hatte vorher noch nicht viele ARPGs gespielt und es hat Spaß gemacht. Dann habe ich auf reddit ein Thema gefunden, in dem es um kostenlose Computerspiele ging. Jemand schlug Path of Exile vor und beschrieb es als “wie Diablo 3”. Ich sagte mir einfach, “probier es aus!”. Also startete ich das Spiel und CuteDog wurde auf meinen Stream aufmerksam. Dadurch hatte ich auf einmal viele Zuschauer, die meinen Kampf beim ersten Durchgang sahen. Es war ziemlich witzig. Ich mag es, mich ohne Vorwissen in Spiele zu stürzen, aber Path of Exile war in dieser Hinsicht eine besondere Herausforderung. So wusste ich bei meiner ersten Begegnung mit Dominus nicht, dass der Kampf eine zweite Phase hat. Die Leute im Chat haben auch nichts verraten. Ich schaue mir also in Ruhe die Beute an, während im Hintergrund Dominus als dämonisches Insekt aufersteht. Ich war entsetzt! Es war ein harter Kampf, aber er hat tatsächlich Spaß gemacht. Und als mir bewusst wurde, wie frei die Erstellung von Builds ist, war ich süchtig. Das war ein Monat, nachdem ich mit dem Streamen begonnen hatte, also im November 2016.

Was hat am Anfang deine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und was läßt dich immer wieder zurückkehren?

Auf jeden Fall die Erstellung von Builds. In beinahe jedem Spiel bekommt man nach der Auswahl der Charakterklasse Leitplanken die vorschreiben, wie man aufsteigt. Nehmen wir an, wir spielen eine Hexe. Ok, zur Auswahl stehen Eis, Feuer oder nekrotisch. Und wenn man sich entschieden hat, dann hat man 5 Fertigkeiten, die man verwenden kann. Die Erkenntnis, dass dies ein Spiel war, in dem ich jede Kombination, die mir einfiel, umsetzen konnte war so befreiend! Du möchtest eine unbewaffnete Nahkampf-Hexe sein, die Dinge verprügelt? Probiere es einfach. Es gibt keine Garantie, dass es funktioniert, aber man kann es versuchen und das ist, was ich tun möchte. Ich liebe es, nach seltsamen und unkonventionellen Interaktionen zwischen Gegenständen, Fertigkeiten und dem Fertigkeitenbaum zu suchen und etwas zu erschaffen, das sich neu anfühlt. Die ständige Überarbeitung und Balancierung von Fertigkeiten, Aszendenzen und Gegenständen bedeutet, dass es ein beinahe unerschöpfliches Potential an Builds gibt, die man erschaffen kann!

Gibt es besondere Highlights aus deiner Zeit als Path of Exile-Spielerin

Einer der aufregendsten Momente war das Feature in der Build der Woche-Serie. Vor allem, weil Bex das Video mit einigen sehr lustigen Zitaten aus ‘RuPaul’s Drag Race’ gespickt hat - das Ganze hat mir wirklich das Gefühl gegeben, wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden! Miss… Vanjie! Ich weiß, dass das der Kuss des Todes für die Funktionsweise eines Builds ist, aber es war ein Höhepunkt für mich: Ich hatte einen guten “neuen” Build erstellt und Senpai ist auf mich aufmerksam geworden. Zugegeben, ich denke, dass viele Leute die Patch-Notes für Incursion sahen und ebenfalls darauf gekommen sind, dass der aufgewertete Lichtbogen und die neue Unterstützungsgemmen für Fallen eine unglaubliche Kombination sein würden. Ich habe auch einen Build gemacht der Fallen warf, die Totems einen Flammenspurt ausführen ließen. Aus irgendeinem Grund wurde das nicht ‘Build der Woche’... aber ich habe ihn bis in die Karten gespielt. In den gelben Karten war dann aber Schluss.

Außerdem war es aufregend, kürzlich im ersten ”Überlieferungen in Path of Exile: Fragen und Antworten”-Beitrag erwähnt zu werden, weil mein Hauptaugenmerk in letzter Zeit definitiv auf der Hintergrundgeschichte liegt! Ich wollte immer eine Nische in PoE finden. Da ich nicht immer Meta-Builds spiele, wollte ich eigentlich nie so richtig eine Top-Spielerin sein. Ich habe zwar ein paar Meilensteine erreicht: eine “Überlegenheit des Halbgotts”-Rüstung im Turmoil-Event im November 2017 und ich habe Stufe 100 erreicht, aber ich wollte wirklich etwas Einzigartiges finden, das ich beitragen konnte und das zu meinem Stil passte. Ich denke, dass die Videos zu den Überlieferungen genau das sind und dass GGG meine Arbeit schätzt, hat mich wirklich darin bestätigt, meine Nische gefunden zu haben.

Ist das Streamen dein Vollzeit-Job? Falls ja, was für eine Arbeit hattest du vor dem Streamen?

Ich habe einige Jahre lang Vollzeit gestreamt, aber es ist mir persönlich ein bisschen zu unsicher. Daher arbeite ich inzwischen in Teilzeit, um ein wenig den Druck von mir und den Leuten zu nehmen, die den Stream unterstützen. Vor dem Streamen habe ich für Microsoft und Amazon gearbeitet, also im Grunde typische “Technik-Freak in Seattle”-Jobs. Ich durfte bei Microsoft an HoloLens arbeiten, das war großartig. Ich habe HoloLens potentiellen Entwicklern präsentiert, bevor das Produkt veröffentlicht wurde und habe auch alle Scripte für die Präsentationen geschrieben. Meine wichtigste Präsentation war unsere Zusammenarbeit mit NASA, bei der ich Aufnahmen des Curiosity Rovers genommen und sie zu einer Mixed-Reality-Nachbildung der bisherigen Reise auf dem Mars zusammengestellt habe. Dann habe ich bei Amazon am Hauptsitz gearbeitet, leider ohne Hologramme. Während meiner Zeit bei Amazon habe ich mit dem Streamen angefangen. Zur Zeit bin ich noch freie Mitarbeiterin und helfe beim Erstellen von Webseiten, Software und ich habe kürzlich sogar ein Buch redigiert. Allgemein dreht sich meine Arbeit um das Organisieren, Schreiben und Präsentieren, was sich auch im Streamen und der Erstellung der Videos zur Geschichte zeigt, denke ich.

Kannst du Leuten, die mit dem Gedanken spielen aus dem Streamen eine Karriere zu machen, einen Rat geben?

Mein erster Rat ist: Wenn ihr Videospiele nur zum Spaß und zur Entspannung spielt, dann ist eine “Karriere” als Streamer nichts für euch. Um erfolgreich zu sein muss man verlässlich sein, man muss die Initiative ergreifen, man muss etwas Einzigartiges finden und man muss positiv sein. Der letzte Punkt war für mich persönlich am schwierigsten. Ich habe ein beinahe ständiges Angstgefühl und der Druck, glücklich zu scheinen wenn ich mich gerade mental nicht so gut fühlte, war schwer auszuhalten. Die Zuschauer machten sich Sorgen, weil ich ein ausdrucksstarkes Gesicht habe und das macht alles schwieriger. In vielerlei Hinsicht bietet man ein Produkt an. Wenn man keinen Spaß hat, dann ist es auch für die Zuschauer schwer, Spaß zu haben.

Zweitens: Wenn man nicht wirklich bekannt wird, dann ist es keine verlässliche Einnahmequelle. Es gab Monate, in denen ich viel verdiente und das war aufregend. In anderen Monaten kam nicht einmal genug für die Miete zusammen. Die Fluktuation beim Streamen, insbesondere wenn man sich auf nur ein Spiel spezialisiert, ist groß. Es war schwer für mich, die nicht so erfolgreichen Monate nicht persönlich zu nehmen. Zum Beispiel: Warum verdiene ich nicht genug Geld? Was kann ich noch tun, um Geld zu verdienen? Außerdem hasse ich es, Leute um Geld zu bitten. An einem gewissen Punkt fühlte es sich so an, als wäre ich von den immer gleichen Leuten abhängig und ich wollte nicht, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlten, mir Geld geben zu “müssen”. Ehrlich, meiner Meinung nach unterstützt Twitch die Streamer nicht genug in finanzieller Hinsicht. Für Abos bekommt man Emojis, das ist ein gewisser Anreiz für die Unterstützung. Aber es gibt keinen großen Anreiz, Bits zu kaufen und offensichtlich ist es für die Streamer am besten, wenn sie direkt durch Spenden unterstützt werden. Aber das Geld, das Twitch für das Schalten von Werbung bezahlt und die Anreize für Abonnenten sind einfach nicht genug.

Also: Wenn ihr streamen wollt, dann macht es zum Spaß. Wenn ihr es zu eurem Beruf machen wollt dann macht es, wenn ihr die Zeit habt, um euch ausschließlich darauf zu konzentrieren, verlässlich und beständig zu sein und stellt sicher, dass ihr einen Plan habt, wie ihr euch von der Masse abheben könnt. Außerdem müsst ihr euch ernsthaft vernetzen. Hängt in anderen Streams ab. Findet heraus, was euch an DIESEM Stream dazu bewegt, wiederzukommen, oder unterstützt sie. Versucht, euer Selbstwertgefühl nicht an den Erfolg des Streamens zu knüpfen, wenn ihr euch dafür entscheidet, es Vollzeit zu machen. Ich habe das nicht geschafft. Ich liebe das Streamen und ich möchte, dass es mir und meiner Community Spaß macht. Ich bin für die erhaltene Unterstützung dankbar und ich habe immer noch einen großartige Gemeinschaft, die für mich da ist, aber der Druck immer positiv und “immer” online zu sein, war zuviel für mich. Die meisten Streamer verdienen nicht einmal den Mindestlohn wenn man die Anzahl der Stunden betrachtet, die sie in ihre Arbeit stecken. Es ist auch viel Arbeit hinter den Kulissen. Versucht es, aber es gibt keinen vorgegebenen Weg zum Erfolg und selbst wenn ihr “Erfolg” habt, ist es immer noch eine ziemlich turbulente Reise.

Du gehörst zur Besetzung des 'Baited Expectations' Podcasts. Kannst du uns ein bisschen was über deine Erfahrungen dort erzählen?

Ja! Es macht so viel Spaß. Die Idee stammt von piebypie und wir wollten den PoE Podcasts eine neue Perspektive hinzufügen. Ich denke, wir alle haben etwas Einzigartiges beizutragen. Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich dabei sein sollte. Ich tue mich schwer mit der Vorstellung, dass ich etwas Nützliches zu sagen und beizutragen habe, aber jetzt, nachdem ich so tief in die Überlieferungen eingetaucht bin, kann ich definitiv auf eine Art und Weise zur Diskussion beitragen, die anderen vielleicht unbekannt ist. Ich war bereits mit allen anderen Teilnehmern des Podcasts befreundet und pie und ich konnten auf der TwitchCon zusammen abhängen! Ich denke, dass unsere entspannte Stimmung, die Chemie zwischen uns und unsere unterschiedlichen Fachgebiete im Hinblick auf das Spiel den Podcast einzigartig und unterhaltsam machen. Ich bin froh, dass ich mich dafür entschieden habe mitzumachen. Einige unserer Highlights sind definitiv die vielen gegenseitigen Schimpftiraden, es macht einfach Spaß. Trotzdem bin ich immer noch vor jedem Podcast nervös!

Gibt es einige aufstrebende Streamer, die du gerne vorstellen möchtest?

Ich habe bereits AphelionPoE und Arkaynan erwähnt, aber zu den weiteren Streamern, denen ich zusehe, gehören Sefearion, Nizmat, Amycat, SuitSizeSmall, Octavian, PerrythePig, und Mairian. Natürlich muss ich auch die ‘Baited Expectations’-Crew erwähnen: piebypie, Brittleknee, und Velyna. Auch wenn sie keine Neueinsteiger sind, sondern eher “unterhaltsame PoE-Communities, in denen ich abhänge.”

Was für Hobbies oder Interessen hast du abgesehen vom Streamen?

Eine Zeit lang habe ich leidenschaftlich gezeichnet und ich hatte viel Spaß dabei, verrückte Paint-Kritzeleien für einige meiner Freunde zu machen. Außerdem bin ich mitten in einem D&D-Abenteuer, bald vielleicht sogar zwei, was auch lustig ist. Ich habe auch viel mit Bügelperlen gebastelt und auch einige PoE-Flaschen daraus gemacht. Aber ich musste damit aufhören, weil meine Katze, Sunday, der Erzfeind von Plastik ist und auf ihnen herumlaufen oder versuchen würde, die Perlen zu fressen.

Wie hat sich dein Leben von vor dem Streamen bis jetzt verändert? Welche Rolle hat das Streamen dabei gespielt?

Ich war schon immer introvertiert, liebe es aber, Vorstellungen zu geben, beispielsweise Präsentationen, Schauspielern und Singen. Gesellschaft zu haben erschöpft mich aber, und mein normales Tempo ist ziemlich entspannt und energiesparend. Ich bin die Art von Person, die nicht viel über ihr Leben zu erzählen hat, aber wenn man mich fragt, was ich von der 8. Staffel von Game of Thrones halte, dann gibt es für mich stundenlang kein Halten mehr und ich werde bis in Detail darübe reden, auf wieviele Arten die Geschichte hätte enden sollen, all die Handlungsstränge und Entwicklungen der Charaktere, die unter den Tisch gefallen sind, was sie meinem Liebling Bran angetan haben… Ich kann über alles reden, das mich leidenschaftlich interessiert und ich teile gerne mein Wissen mit anderen. Ich denke, immer neugierig zu sein und nie aufzuhören zu lernen, ist die beste Art zu leben.

Für mich war das Streamen die perfekte Balance zwischen kontrollierten sozialen Situationen und der Interaktion mit Leuten, die sich genauso leidenschaftlich für ein Thema interessierten wie ich. In meinem normalen Leben freue ich mich, wenn ich Menschen begegne, die genauso nerdig und wissbegierig sind, aber sie sind im RL schwieriger zu finden. Dagegen ist das Streamen eine perfekte Plattform wo man sagen kann: “Ich interessiere mich für dieses spezielle Thema oder Spiel” und eine ganze Community finden kann, mit der man sich unterhalten kann. Es hat mir geholfen, im Hinblick auf meine eigenen Interessen selbstsicherer zu werden, Dinge, die manche vielleicht für zu abgedreht oder nischenhaft halten, wie die Erstellung von Builds oder die Hintergrundgeschichte. Ich bin mit dem Gefühl aufgewachsen, dass es nicht cool ist, Spaß an Videospielen zu haben, besonders als Mädchen. Als ich mit dem Streamen anfing wurde mir klar, dass ich noch nicht einmal meinen Freunden an der Uni erzählt hatte, dass ich Videospiele mochte, was ziemlich absurd ist wenn man bedenkt, wie WoW-süchtig ich in dieser Zeit war.

Das Streamen hat mir geholfen, selbstbewusster von meinen Interessen zu erzählen, wenn ich neue Menschen treffe. Wenn es ihnen nicht gefällt, dann ist das völlig in Ordnung! Und es hat mir im Umgang mit meinem Hochstapler-Syndrom geholfen, bei dem es schwerfällt, all die guten Sachen, die man macht, als eigene Leistung anzuerkennen. Jetzt kann ich selbstbewusst sagen “schaut euch das Video an, das ich gemacht habe”. Ist das nicht cool? Ich habe zum Beispiel Stunden damit verbracht, die Harbinger-Gegenstände zu untersuchen und es GELIEBT! Ich habe es definitiv geliebt. Mich wie ein Detektiv gefühlt. Und durch das Streamen gibt es da jetzt eine Gruppe von Leuten, die das bestätigen können: “Hey, das nerdige Zeug, das du magst? Mir gefällt es auch.”

Was ist die eine Sache, die deiner Meinung nach jeder Path of Exile-Spieler hören sollte?

Am wichtigsten ist es zu wissen, dass Arakaali und Sin jahrelang eine ziemlich erotische Beziehung in ihrem Tempel hatten. Ok, vielleicht gibt es da noch etwas. Ich denke, das wichtigste, das die Leute hören sollten ist, dass es nur ein Spiel ist. Natürlich ist es ein Spiel, in dem man extrem konkurrieren kann. Es ist ein Spiel, in das man sich vertiefen muss, um die Mechaniken zu verstehen wenn man die schwierigsten Inhalte spielen oder die besten Builds erstellen will. Aber wie DU das Spiel spielst ist völlig in Ordnung, weil es darum geht, Spaß zu haben.

Als ich mit dem Streamen begonnen habe, haben mir viele Leute gesagt, ich solle Hardcore spielen, weil niemand Softcore-Spielern zuschauen möchte. Ich respektiere alle, die Hardcore spielen, aber mich regt es auf. Ich werde wirklich sauer, wenn ein Charakter, in den ich viel Arbeit gesteckt habe, stirbt. Insbesondere weil ich gerne meine eigenen Builds kreiere möchte ich mit ihnen alle Inhalte spielen und sehen, ob sie Erfolg haben. In ungefähr 75% aller Fälle schaffen die Builds den grundlegenden Content. 50% können alle Inhalte spielen, sind aber vielleicht auf das Räumen von Karten oder das Töten von Bossen spezialisiert und 25% sind absolute Hammer-Builds. Und das ist es, was mir an PoE Spaß macht: auf einen neuen oder merkwürdigen Build zu kommen, der den Inhalt des Spiels pulverisieren kann. Wenn euch das Erstellen von Builds nicht gefällt und ihr lieber Meta-Charaktere spielt, die im Hardcore-Modus alles überleben - großartig. Wenn ihr lieber mit einem Meme-Build um jeden Schritt kämpft - auch toll. Wenn ihr gerne im autarken Modus spielt - super. Es ist ein Spiel. Spielt es so, wie ihr wollt!

Hast du zukünftige Projekte, über die du reden möchtest?

Ich arbeite an einigen anderen Videos, die sich eingehender mit älteren Inhalten wie Breach oder dem bleichen Rat beschäftigen. Ich helfe einigen anderen Leuten mit Projekten zur Hintergrundgeschichte, also haltet die Augen offen: Mairian macht einen PoE Adventskalender und DadBodGaming arbeitet an einem PoE-Spiel im Stil von Jeopardy! für wohltätige Zwecke. Abgesehen davon ist mein größtes Projekt, für Sunday Buttons zu besorgen die sprechen, wenn sie darauf drückt, damit sie mit mir kommunizieren kann. Habt ihr gesehen, wie Billi spricht? Das ist auf jeden Fall gerade mein wichtigstes Projekt.


Vielen Dank für das Interview! Wenn ihr KittenCatNoodle folgen wollte, dann könnt ihr das hier tun: Twitch, YouTube und Twitter.
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am
Grinding Gear Games

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