In “Echos des Atlas” haben wir einen neuen, geheimnisvollen Charakter eingeführt, dessen Herkunft unbekannt, aber doch weit entfernt ist: der Gesandte. Heute spricht Nick Kolan, unser Senior Narrative Designer, über seine Entstehungsgeschichte.




Ich habe bereits zuvor (wenn auch etwas vage) über unsere erzähltechnischen Pläne für den Atlas gesprochen und versucht, Path of Exiles Endgame wieder eine unbekannte, bedrohliche Atmosphäre einzuhauchen. Der Gesandte, einer der beiden neuen Charaktere, die mit “Echos des Atlas” eingeführt wurden (neben der Seherin), ist ein Teil davon, wie wir dieses Ziel erreichen.

Die Rolle des Gesandten in “Echos des Atlas” besteht darin, auf die Ankunft der Seherin aufmerksam zu machen und euch vor der ersten Bossbegegnung zu warnen, in der sie erscheint. Sowohl aus mechanischer als auch erzählerischer Sicht ist es wichtig, dass Spieler nicht plötzlich davon überrascht werden, wie sich die Seherin in den Bosskampf einbringt. Was das Erzählerische angeht, erfüllt der Gesandte jedoch noch einen weitaus wichtigeren Zweck: In seiner bildhaften, ominösen Sprache lässt er den Eindruck entstehen, dass der Atlas Teil eines größeren, unbekannten und gefährlichen Universums ist.

Wir haben ein paar Entscheidungen getroffen, um den Gesandten etwas weiter hervorstechen zu lassen als etwa die Aufzeichnungen der Eroberer. Zunächst erscheint er nur vereinzelt und unvorhersehbar. Man weiß nicht, wann oder wo er in einer Karte erscheint. Er ist auch kein Feind – lediglich ein Bote.

Die Dinge, die er sagt, sind zufällig und werden wiedergegeben, sobald sich der Spieler nähert, so dass dieser nicht mit dem Gesandten interagieren muss. Wenn er erscheint, spricht der Gesandte in einer Lautstärke, die sich nicht ändert, egal wie weit man sich von ihm entfernt – im Unterschied zu fast allen anderen NSCs in Path of Exile. Hierbei handelt es sich um eine bewusste Entscheidung, um ihn von anderen NSCs in seiner Nähe abzuheben.

Der allgemeine Zweck bestand darin, die Spieler mit interessanten, erzählerischen Hinweisen zu versorgen, was jenseits der Grenzen des Atlas lauern könnte. Obwohl diese kleinen Geschichtsfragmente nicht linear wiedergegeben werden, gibt es unter den Erzählungen des Gesandten ein paar wenige zusammenhängende Geschichten – über seine eigene Herkunft, die der Seherin und die von mehreren anderen Wesen.

Wir wollten allerdings nicht, dass Spieler mit Unmengen an unverständlichen Geschichten konfrontiert werden, sobald sie auf den Gesandten treffen. Stattdessen sollte die Spannung so lange aufrecht erhalten werden, dass man selbst nach ein paar Hundert Stunden immer noch von neuen Dialogen überrascht wird. Aus diesem Grund sind die Erzählungen des Gesandten in fünf Stufen eingeteilt, die durch neue Geschichten ergänzt werden, je mehr Atlas-Passive man freischaltet.

Ein NSC wird meist durch seine Stimme, also durch seinen Synchronsprecher geprägt, und im Fall des Gesandten hat Matt Sunderland hier eine Glanzleistung abgelegt. Er hat die perfekte Balance zwischen zurückhaltender Neutralität und unheilvoller Vorahnung geschaffen, die dem Gesandten durch das Echo bestimmter Wörter im Dialog eine Stimme wie sonst keine verleiht.

Die Geschichten, auf die der Gesandte eingeht, zeichnen hoffentlich ein Bild von einem bösartigen und rachsüchtigen Universum, das sich den Besuchern des Atlas immer weiter nähert – Themen, von denen wir in der Zukunft sicher noch mehr hören werden.
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