Diese Woche haben wir uns einen Moment Zeit genommen und mit Jeff über seine Arbeit als Console Producer gesprochen. Wenn ihr auf der Xbox One oder PS4 spielt, seid ihr mit seinem Namen vielleicht bereits vertraut, da er sich um die Patches und die Kommunikation zu den Konsolen kümmert. Mehr über seine Arbeit erfahrt ihr im heutigen Interview!
Hallo Jeff, vielen Dank, dass du bei diesem Interview mitmachst! Bitte stell dich doch mal vor.Hallo! Mein Name ist Jeff, ich bin 29 Jahre alt und komme ursprünglich aus dem Land des Ahornsirups (Kanada). Ich arbeite seit 2016 für Grinding Gear Games. Da ich ein leidenschaftlicher Gamer bin, war das für mich wie göttliche Fügung.Erzähl uns ein wenig über deine derzeitige Rolle bei GGG.Seit ich bei GGG angefangen habe, liegt mein Fokus hauptsächlich auf allem, was mit den Konsolen-Plattformen zu tun hat. Ich organisiere die Konsolen-Patches, was die Kommunikation mit dem Entwicklerteam und das Klären von etwaigen Problemen beinhaltet, und arbeite, in enger Zusammenarbeit mit dem QA-Team, auch selbst an der Erstellung der Updates. Ich kümmere mich außerdem um die Kommunikation mit Microsoft und Sony. Hierzu gehören Plattform-Compliance, Produktwartung im Backend, das Übermitteln von Patches und das Lösen von allen dadurch anfallenden Problemen.Wie und wann hast du von Path of Exile erfahren?Dank der Leidenschaft einer meiner Elternteile an Computerspielen wurde ich schon in der Grundschule zu einem großen Fan der Diablo-Serie, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt definitiv noch nicht Diablo 1 hätte spielen sollen. Ich schaute zu jeder Gelegenheit beim Spielen zu, was dazu führte, dass ich mich immer sofort an den PC setzte, sobald dieser frei wurde. Von Path of Exile erfuhr ich aus verschiedenen Gaming-Communities, als das Spiel noch in der Entwicklung war, und erhielt glücklicherweise Zugang zur geschlossenen Beta.Welcher Moment hat dich an das Spiel gefesselt?Nachdem ich Zugang zum Spiel erhielt und mir die Ähnlichkeit zu Diablo II auffiel, war es um mich geschehen. Ich hatte bereits Tausende Stunden mit Diablo II verbracht, und da Path of Exile weitaus mehr Komplexität und eine größere Diversität bei den Builds bot, hatte mich das Spiel recht schnell in seinen Bann gezogen.Der Bereich “Console Production” hat viele besondere Herausforderungen. Worin bestehen die Hauptunterschiede bei der Bereitstellung von Patches im Vergleich zum PC?Das Testen auf der Konsole ist viel langsamer als auf dem PC, und das Aktualisieren aller Konsolen mit jeder Build-Iteration erfordert eine beträchtliche Menge an Zeit, während man die Spielclients auf dem PC innerhalb von Sekunden aktualisieren kann. Obwohl wir für die Konsole im Spiel ähnliche Befehle haben wie auf dem PC, lassen sich diese viel langsamer reproduzieren. Wenn wir auf dem PC ein bestimmtes Problem testen, das einzelne Schritte zum Reproduzieren enthält, können wir diese Schritte kopieren und in den Client einfügen, wohingegen wir diese auf der Konsole entweder einzeln eingeben oder ein separates Skript erstellen müssen, das dann auf die Konsole aufgespielt wird, was viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Was ich damit sagen möchte: Alles, was mit der Konsolen-Pipeline zu tun hat, erfordert im Durchschnitt mehr Zeit. Wenn es dann soweit ist, die Updates für den Microsoft- und Sony-Store bereitzustellen, verfügen diese natürlich wiederum über ihre eigenen Prozesse, die jeweils Zeit und einen bestimmten Ablaufplan erfordern (könnt ihr das Muster erkennen?), was durch die Zeitzone in Neuseeland zusätzlich erschwert wird. Das bedeutet, dass ich nach den üblichen Arbeitszeiten regelmäßig lange zur Verfügung stehen muss, um ein Update so schnell wie möglich für den Zertifizierungsprozess bereitzustellen. Bei der PC-Version hingegen kann ein Update aufgespielt werden, sobald das QA-Team “grünes Licht” gegeben und das Server-Admin-Team alles Notwendige auf den Servern vorbereitet hat.Was hast du gemacht, bevor du bei uns angefangen hast?Nach meinem Studium nahm ich mir eine Auszeit von einer Stelle bei einer Bank, um auf Reisen zu gehen und nebenher Poker zu spielen. Strategiespiele haben mir schon immer gelegen, und damit sogar Geld zu verdienen, erschien mir ziemlich verlockend. Ich reiste zwei Jahre lang durch verschiedene Städte in Nordamerika und besuchte viele Freunde, die ich über die Jahre gewonnen hatte. An diese Zeit habe ich viele schöne Erinnerungen, bevor mich meine Reise schließlich nach Neuseeland führte.Wie bist du bei GGG gelandet?Ich hatte das Glück, ein Arbeitsvisum zu bekommen, was mir erlaubte, in Neuseeland zu wohnen und zu arbeiten. Ich packte also zwei Koffer, die lediglich Klamotten und meinen PC enthielten. Als ich in Neuseeland ankam, bewarb ich mich für eine QA-Stelle bei GGG und wurde zum Interview eingeladen, was recht gut verlief. In den ersten Monaten habe ich mich mit allem rund um QA vertraut gemacht, wonach ich damit anfing, an der Xbox-Plattform zu arbeiten, die damals noch im frühen Entwicklungsstadium war. Ich arbeitete eng mit Chris zusammen, der damals für die Produktion des Projekts zuständig war. Mit der Zeit lernte ich die einzelnen Arbeitsschritte der Produktion kennen und übernahm schließlich die Zuständigkeit für die Plattform, während ich weiterhin direkt Chris unterstellt war. Nach dem Launch der Xbox wurde die PlayStation zu unserem nächsten großen Projekt. Da ich den gesamten Prozess bereits bei der Xbox verfolgt hatte, übernahm ich die Führung bei der Produktion und kümmerte mich zusätzlich um diverse Aufgaben rund um die PlayStation. Heute leite ich fast alle Aufgaben in der Produktion, sowohl bei der Xbox als auch der PlayStation, was fast meine ganze Arbeitszeit in Beschlag nimmt.Welche Hobbys verfolgst du unabhängig der Arbeit?Meine Hobbys sind das Gaming und mich körperlich fit zu halten. Ein typischer Tag fängt für mich meist mit einer Form von körperlicher Betätigung an. Nach der Arbeit verbringe ich den Abend meist mit Spielen oder Freunden. Ich würde in der Zukunft gerne wieder mehr reisen, aber das liegt aufgrund der derzeitigen globalen Situation erst einmal auf Eis.Welcher Teil von deiner Arbeit gefällt dir am meisten?Ich arbeite in einem Bereich, den ich liebe, ganz getreu dem Sprichwort: Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten. Darüber hinaus schätze ich die Freiheiten und die Flexibilität, die wir hier bei GGG genießen, was mir eine gesunde Balance in meinem Leben ermöglicht.Dein Bruder arbeitet ebenfalls bei uns. Wie ist es, an der Seite eines Familienmitglieds zu arbeiten?Es ist wirklich toll! Mein Bruder ist jemand, auf den ich professionell immer zählen kann, und persönlich ist er für mich eine große Unterstützung, da er immer für mich da ist, wenn ich einmal Zweifel habe.Du kommst ursprünglich aus Kanada. Wie lässt sich das mit deinem Leben hier in Neuseeland vergleichen?Im Vergleich zu Kanada ist das Leben hier in Neuseeland wirklich großartig. Ich genieße es sehr, auf die brutalen Winter in Kanada verzichten zu können. Es ist einfach schön, morgens aufzuwachen und nicht diverse Schichten an Kleidung anziehen und Schnee räumen zu müssen. Ich muss schon ab und zu lachen, wenn sich Kiwis darüber beschweren, wie kalt der Winter hier manchmal ist, wenn ich es mit dem Morgen nach einem Blizzard in Kanada vergleiche. Hier brauche ich oft nur einen Pullover, um mich warm zu halten.Hast du irgendwelche Ratschläge für Leute, die vielleicht in die Produktion von Spielen einsteigen möchten?Kommunikationsfähigkeiten, sowohl schriftlich als auch mündlich, sind sehr wichtig. Sei ein Teamplayer: In der Produktion arbeitet man mit jeder Abteilung eines Unternehmens zusammen, wodurch man in der Lage sein muss, Probleme innerhalb eines Teams zu lösen. Man sollte sehr organisiert sein, da man bei der Arbeit mit festen Terminen immer gut planen und sich auf etwaige Hindernisse einstellen muss. Oh, und natürlich eine Leidenschaft für Videospiele!Auf welche Dinge kann sich die Community am meisten freuen, an denen du derzeit arbeitest?Da die nächste Generation von Konsolen nicht allzu weit entfernt ist, werde ich meinen Fokus weiterhin auf alles legen, was mit Konsolen zu tun hat. |
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